Sie riefen nach Serifen! Die Diskussion um das neue Logo von Google.

»Google is not a conventional company.« So beginnen die Google-Designer Alex Cook, Jonathan Jarvis und Jonathan Lee den Blog-Beitrag zur Einführung des neuen Logos. Doch gerade Beliebigkeit ist es, die ihnen von vielen Seiten vorgehalten wird. Auf Buzzfeed gibt es sogar eine Liste mit 27 Alternativ-Fonts (und wir finden, die Coca-Cola-Font hat doch was). Doch es gibt auch positive Stimmen. Wir haben die Diskussionen der letzten Tage beobachtet.
The Verge, ein amerikanisches Medienportal, sieht die Serifenlosigkeit von der technischen Seite: »Google möchte das Internet (und damit natürlich auch die eigenen Dienste) in Teile der Welt bringen, die aktuell noch kaum Zugang haben. Aus diesem Grund ist die Simplifizierung des Logos und die Darstellbarkeit auf schwächeren Geräten ein sehr sinnvoller Schritt.«
Für Designtagebuch.de verschwindet das neue Logo im Einheitsbrei der substanzlosen Logos von Facebook, ebay und Microsoft: »Nur weil sich immer mehr Menschen mittels Tablets und Smartphones im Netz bewegen, erfordert dies keinesfalls die Umstellung auf eine serifenlose Schrift. Wäre ja noch schöner. Davon abgesehen ist man nicht gut beraten, Trends blind zu folgen. Ob eine charakterlose, zumindest aber in Bezug auf aktuelle Designströmungen betreffende konformistische Wortmarke zu Google passt, mag ein jeder für sich selbst beantworten. (…) Ein Stück Identität geht verloren. Das kann und das darf man, wie ich finde, bedauern.« Die FAZ wittert eine neue Selbstcharakterisierung des Web-Riesen: »Steckt also hinter dem Verlust der Schnörkel, genauer gesagt: der Serifen (…) wirklich nur der Wunsch, den Schriftzug für Smartphones zu optimieren, wie Google sagt? Vielleicht ist der Schriftzug, den Designer im Netz als einfallslos bemäkeln, eine versteckte Selbstcharakterisierung. Die Schrifttype ohne Widerstriche, sozusagen das Gegenbild der in Brüche und Gegenbewegungen geradezu verliebten Fraktur, heißt nämlich »Grotesk«.« Und in der Online-Ausgabe der PAGE meldeten sich gleich zehn Vertreter der deutschen Design-Szene zu Wort – von gelangweilt bis begeistert.

Nun, das Logo ist sicherlich nicht »The next big thing«. Aber in seiner Einfachheit auch wieder gut. Und in der Regel – so auch bei Google – besteht ein Erscheinungsbild ja auch nicht nur aus einem Logo, sondern ein Logo ist Teil dessen. Wie Google nun die neue Typo und die visuelle Sprache in sämtliche Icons, Animationen und die vielen anderen Anwendungen implementiert, finden wir gelungen. Und das zusammen ergibt wieder ein stimmiges Gesamtbild. Bei der Entwicklung eines reduzierten, »simplen« Logos sollte definitiv die Dateigröße keine vordergründige Rolle spielen. Wenn aber diese Einfachheit auch für etwas steht – nämlich für die » …Schaffung neuer Produkte und Erlebnisse, die weiterhin einfach und mit Freude zu bedienen sind …«, dann hat diese Simplifizierung erst recht ihre Berechtigung! Und wer denkt, er kann es besser machen: Der britische Guardian rief kürzlich seine Leser dazu auf, ihre alternativen Design-Entwürfe einzusenden. Na, wer möchte?

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Beitrag verfasst von

Verena Schumacher
Co-Founder, Managing Director


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